750/06 es geht weiter

[Dr Stalone]

Wechsel der Kupplung kommt auch noch, wenn ich mal wieder Lust und Geld habe.

[T4sty]

Bei mir hat letztens schmieren auch ware Wunder bewirkt. Bin nu auch wieder von dem Wechsel zu magura weg

[schorsch]

 

 

Das mit dem Schmieren ist nur von kurzer Dauer.

Ich würde mir schon mal einen neuen Zug besorgen und bei nächster Gelegenheit wechseln.

 

Bei mir hat letztens schmieren auch ware Wunder bewirkt. Bin nu auch wieder von dem Wechsel zu magura weg

[Dr Stalone]

Der erste Motor wird zerlegt. Er dient dem lernen und verstehen. Verstehen wie die Mechanik innen funktioniert und wie er sauber auseinander gebaut werden kann. Es war ein Unfallmotor mit Rahmen und Papieren für einen Euro. Jetzt komme ich auch dem Geheimnis des Ventile einstellen auf die Schliche. Ich habe noch einen 1000er hier liegen. Ich hoffe aus 3 Motoren die passende Shims zusammen zu bekommen fürs Einstellen der Ventile. Den Steuerkettenspanner will ich später auch erklären, erklären warum er ausgebaut werden muss wenn er zurück gestellt werden muss. Habs jetzt erst verstanden als ich ihn in der Hand hatte.

 

Texte zu den Bildern kommen später 

 

Hier hängt er zum ausbluten, Wasser und Öl werden abgelassen.

 

 

 

Die Nockenwellenabdeckungen kommen runter. Sie halten die Nockenwellen an ihrer Position. Zum Prüfen der Ventile bleiben sie montiert. Zum Einstellen der Ventile müssen sie runter.

 

 

Hier ist schön die Steuerkette zu sehen wie sie auf den Zahnrädern der Einlass.- und Auslass Nockenwelle liegt. Angetrieben wird die Steuerkette von einem Zahnrad das auf der Kurbelwelle montiert ist. Auf der Kurbelwelle sind die 4 Pleulstangen montiert und auf denen wiederum die Kolben. Die Kolben führen eine geradlinige Bewegung im Zylinder aus, auf / ab. Ventile, Einlass und Auslass müssen zu einer bestimmten Zeit öffnen und schließen. Zum einen wird das Benzin - Luftgemisch angesaugt um im Zylinder verbrennen zu können zum anderen müssen die Gase des verbrannten Gemischs abgeführt werden. Das Zusammenspiel zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle wird von der Steuerkette übernommen.

 

 

Jetzt ist mir auch klar warum wir so eine bescheuerte Kopfdichtung brauchen. Rechts oben am Bildrand und unten in der Mitte sind die beiden Ausbuchtungen zu erkennen. Die insgesamt 4 Ausbuchtungen sind fertigungstechnisch bedingt und notwendig. Beim fräsen und schleifen der Nockenwellenlagerung braucht das Werkzeug Platz. Der Scheibenfräser und die Schleifscheibe fahren von oben (hier auf dem Bild) nach unten durch, es geht einfach nicht anders in der Großserienfertigung.

 

 

Mit und ohne Tassenstößel. in der Vertiefung liegen die Shims / Distanz.- oder Absatndsplättchen.

 

 

Hier ein Tassenstößel mit einem Shim. In allen 16 Tassenstößeln hingen durch einen Ölfilm die Shims innen fest.

 

 

Das sind also die sogenannten Shims. Mit ihnen wird das Ventilspiel bestimmt. Eines dieser Teile kostet zwischen 8 und 10 €. Die Zahlen sollen die Dicke angeben. Mir ist noch nicht schlüssig was sie bedeuten. Macht auch nichts. Ich bin auf der Jagd nach einer gebrauchten Bügelmessschraube / Mikrometer. Dies Bügelmessschraube misst im 1/100 mm Bereich. Die Messkraft ist durch eine Ratsche begrenzt. Ein normaler Messschieber misst auf 5/100 mm und ein Digitaler Messschieber auf 1/100 mm. Bei den Ergebnissen der Messschieber ist aber Vorsicht geboten. Beim manuellen drückt ein ungeübter Anwender gerne mal  5/100 mm weg und beim digitalen sind es auch 2 - 3/100 mm. Weiterer Vorteil der Bügelmessschraube, die Trommel mit den Strichen kann immer wieder genullt werden.

 

 

Hier das / der Shim im eingebauten Zustand.

 

 

die Beute aus dem Schrottmotor. 

 

 

 

 

Was nicht gebraucht wird oder beschädigt ist fliegt zum Schrott. Ich muss aufpassen dass ich mir die Räume mit zu viel Material nicht zu stelle / zu eng mache. Zur Aufbewahrung guter Teile muss ich mal wieder im Ikea Plastik Boxen mit Deckel holen.

 

 

Gerissene Ölwanne, ab und weg. Die Ölablassschraube geht zu den Trophäen. 

 

 

Ölsieb, viel ist nicht drin. Gut dass es so ein Teil gibt das Fremdkörper herausfiltert. Stell euch vor, das wird immer wieder in den Ölkreislauf gefördert, kommt mit den Kolbenringen in Kontakt. Im Laufe der Zeit bekämen die Zylinder Riefen, würden undicht und der Motor würde schleichend Leistung verlieren bis er irgend wann läuft wie ein 27 PS Moped.

 

 

Ölwanne ist weg. Blick aufs Getriebe, Kurbelwelle und weiter unten sind die Kolben zu erahnen

 

 

Die Steuerkette sitzt auf einem Kettenrad, das wiederum wird angetrieben von der Kurbelwelle

 

 

Wenn der Kopf und der Zylinder runter soll müssen 2 weitere Schrauben der Kettenführung der Steuerkette raus. Hier wo jetzt die Steuerkette darüber hängt, diese Ausbuchtung / Radius meinte ich weiter oben mit der Dichtung. Sie ist technisch bedingt und resultiert aus der Herstellung des Lagersitzes für die Nockenwellen.

 

 

Ist der Kopf runter kann der Zylinder einfach nach oben abgezogen werden

 

 

 

 

 

Kosten bisher

 

Z1000 Motor 100 €

Z750 Motor 1 €

Z1000 Drosselklappengehäuse 37 €

Z750 Drosselklappengehäuse 5,50 €

 

+frische Kühlerwasser, Öl, ......, Abstimmung

 

Was richtig ins Geld gehen wird sind die Motordichtungen, Fußdichtung, Kopfdichtung und Ventildeckeldichtung irgend wo zwischen 100 - 150 €, Wahnsinn.

 

Ich bin jetzt auch drauf gekommen was der Unterschied der Einspritzungen Z1000 03-06 / Z750 04-05 und den Z750S 05-06 / Z750 06 ist. Bei ersteren hat die Einspritzung einen eigenen mini Kabelbaum der an den Kabelbaum des Mopeds mit einem Stecker angeschlossen wird. Bei den Z750S und Z750 06 werden die Einspritzungen mit einzelnen Steckern vom Hauptkabelbaum angeschlossen. Diese sind kurz überschlagen 4 Einspritzdüsen, 2 Potis, Stellmotor. Das war auch vor Jahren das Problem als ich einen PowerCommander anschließen wollte und überhaupt nicht zu Recht gekommen bin. Die meisten Z750 06 brauchen den PowerCommander der Z750S. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Z750S sich nicht verkaufen ließ, Teile in Japan produziert waren und die dann in die Nackte Z750 umgefuddelt wurden. Später kommen erklärende Bilder dazu.

Bearbeitet 13. November 2016 von Stalone

[Eagle]

Einfach super dokumentiert Stalone, weiter so, du bist der beste

 

Gesendet von meinem LG-H815

[Dr Stalone]

Hier sitzt der Steuerkettenspanner, in Fahrtrichtung rechts

 

Es gab hier im Forum schon Leute die hatten den Drang zum schrauben. Diesen haben sie befriedigt in dem sie die beiden äußeren Schrauben gelöst haben. Dann fragten sie hier im Forum nach was das ist. Finger weg lassen, wenn er gelöst ist muss er kpl. ausgebaut werden. Wenn er gelöst wird stellt die Feder selbständig nach. Wird er jetzt wieder eingebaut bekommt die Kette zu viel Spannung. Am besten dann die Schrauben mit einer Verlängerung eindrehen. Sollte ein Witz sein. Raus muss er nun kpl.

 

 

 

So sieht er aus wenn er ausgebaut wird

 

 

Im ausgebauten Zustand die Schraube 1 herausdrehen. Am besten die Schraube im eingebauten Zustand lösen. Sind die Innereien alle raus, kann der Hebel 2 gedrückt werden und der Spanner kpl. ins Gehäuse geschoben werden.

 

 

Das sind die Innereien. 

 

 

 

In diesem Zustand wird er eingebaut. Erst wenn er eingebaut ist werden der Stift mit der Feder und der Schraube montiert. Die Feder schiebt den Spanner mit der richtigen Kraft nach vorne und spannt so die Steuerkette. Eigentlich ganz einfach.

 

 

x1 drückt im eingebauten Zustand auf x2 und spannt die Steuerkette.

 

 

[Frank]

Bin begeistert, dass Du uns mitnimmst die Anatomie eines Z750 Motors kennenzulernen.

Wie von dir gewohnt in höchster Qualität.

 

Was hat der gezeigte Motor in etwa Laufleistung?

[egqq]

           

 

GEILER POST       

[Dr Stalone]

Danke Frank,

 

ich habe heute Abend extra die Spiegelreflex mit runter genommen um mal ein paar schärfere Bilder zu machen. Sonst mach ich die mit einem einfachen Nokia Handy. Die Bilder vom Kettenspanner haben jetzt wirklich eine gute Qualität.

 

Km Leistung, als ich den Motor im Schwarzwald geholt habe, hat mir der Verkäufer den Tacho an den Strom gehängt. Die genaue Km Leistung weis ich nicht mehr, er war aber weit weg von der 24.000 km Inspektion. Das können irgend wo um die 16.000 - 18.000 km gewesen sein. Das Motorrad ist uner einer Leitplanke stecken geblieben. Zum Üben genau das richtige.

Das Grundprinzip ist ja bei den Kawamotoren sehr ähnlich. Gleich sind die Modelle Z1000 2003-2009 und Z750 2004-2012.

[Alterego]

Nic. und ich haben uns ein Set BT1200 Interphone Headset geholt und am Vatertag ca. 6 Stunden getestet. Die Verbindung ist einwandfrei. Angegeben mit 1200 m. Ob es das hält, kein Plan. Wir waren evtl. 800 m auseinander. Verbindung zum Navi und Handy habe ich nur zu Hause, trocken getestet. Im Fahrbetrieb haben wir uns gestern auf die reine Verbindung untereinander beschränkt. Einzig beim fahren sind die mini Knöpfe laut / leise etwas fummelig zu finden. Am Anfang sind wir auf der Autobahn kurz die Rasstätte raus und ich habe ihrs lauter gestellt. Hat aber auch was mit zu tun, dass sie noch Fahranfängerin ist. Mikrofon stört kein bisschen beim einsteigen in den Helm. Beide Helme, Shark Speed R und Shoei GT Air habe Vertiefungen in die sich das Klettband für die Lautsprecher kleben lässt. Wenn das so bleibt wie es ist, haben wir mit den 88 € für das Set nichts falsch gemacht. Müssen wir nur im Winter dran denken ab und zu die Geräte für einige Stunden einzuschalten und anschließend wieder zu laden.

 

 

 

 

 

 

Hab das gleiche Set hier liegen... Wie lief der Einbau in den Speed-R? Sitzt der Helm nachher noch vernünftig bzw stören die Elemente/Kabel im Helm irgendwo?

[Dr Stalone]

Ich habe die Lautsprecher in beide Helme eingebaut und die Kabel mit Panzerband befestigt. Beim Speed R werden die Lautsprecher wieder vom Polster verdeckt, beim Shoei nicht. Nic. hat nichts gesagt, dass der Helm nicht mehr so sitzen würde wie vorher.

 

oben Z1000, unten Z750, sie sind gleich bis auf den innen Durchmesser der Ansaugseite und die Einspritzdüsen. Oben ist noch der kleine Kabelbaum der Einspritzung dran, unten die originalen Gaszüge.

 

 

 

hier die Einspritzanlage mit dem mini Kabelbaum der nicht an meine Z750 passt.

 

 

Kabelbinder abgeschnitten, Stecker entriegelt und abgezogen. 

 

 

Die nackte Einspritzanlage der Z1000 03-06. So würde sie theoretisch an meine Z750 passen. Die Anlage würde vom originalen Kabelbaum meiner Z750 / 06 versorgt. Der Anschluß für den Benzinschlauch ist gnadenlos verbogen. Komischerweise habe ich bei Ebay an einer Einspritzung so eine Verformung noch mal gesehen. Ich vermute, dass die Motorräder einen Unfall / Einschlag hatten und der Tank davon geflogen ist. Dabei muss das Rohr verbogen worden sein. Ich nehm einfach das von der z750er.

 

 

Die Verschmutzungen auf der Luftfilterseite der 750er Einspritzung sind mir ein Rätsel. Vielleicht hat jemand eine Antwort. Ich vermute, dass Öl im Luftfilterkasten war das mit der Zeit angesaugt wurde. Beide Anlagen haben innen einen fettigen / klebrigen Film. Mal sehen was der Düsenreiniger / Drosselklappenreiniger aus der Dose kann. Am liebsten wäre mir wenn er die Anhaftungen lösen würde und mit einem weiteren Strahl Reiniger weg geschwemmt wird. Im schlimmsten Fall muss ich nach einem super weichen Pinsel ausschau halten. Evtl. Rosshaar, von einem Handfeger. 

 

 

3 Düsen der 1000er Einspritzung sehen sauber aus. Der Verkäufer gab 19.000 km Laufleistung an.

 

 

 So sieht die vierte Düse aus. Ich hoffe dass ich sie im Ultraschallbad sauber bekomme. Die anderen 3 gehen auch baden.

 

 

 

 

 

 

[Dr Stalone]

Nächster Schritt, die Shims messen und sortieren.

 

               

 

Mir fehlen die Worte. Ein Mitglied hier aus dem Forum hat sich am vergangenen Wochenende gemeldet, dass wenn ich eine Bügelmessschraube brauchen würde es sagen soll. Die werden regelmäßig von der Messmittelüberwachung /QS geprüft und wenn notwendig aussortiert. Ich stimmte sofort zu.

 

So ist es mir aus meinen früheren Tätigkeiten bei einem großen Automobilzulieferer und Blechfertigung auch bekannt.

 

Jetzt ist der freundliche Mensch auch noch Klinken putzen bei einem Vertreter gegangen und hat ihm eine nagelneue Bügelmessschraube abgeluxt. Nicht mal das Porto und einen kleinen Betrag für den Stammtisch durfte ich ihm zu kommen lassen.

 

Das es so was noch gibt! Ich muss mich wiederholen. Ich bin immer noch sprachlos. Vielleicht kommen wir auf einem Treffen zusammen. Unabhängig vom Materialwert des Mikrometer, ein Abend übernehme ich.

 

               

 

Dann der nächste Witz, er ist Werkzeugmacher, ich bin Werkzeugmacher.

Eigenbau Pinsel. Ich weiß, bescheuert. Der war sogar eine Spur zu weich.

 

 

 

 

 

Das süffige Drosselklappengehäuse. Ich habe 2,5 Dosen Drosselklappenreiniger innen und außen darüber laufen lassen. Das meiste hat es weg geschwemmt. Der home made Pinsel machte den Rest.

 

 

 

 

Der bekannte Versuchsaufbau. Könnte ich wirklich mal richtig verkabeln mit Stecker usw. Habe nicht gedacht dass ich das so schnell wieder brauche. 12V Batterie, Blinkerrelais, kontroll Birnchen und Stecker für die Düsen

 

 

12V Akku, muss nicht unbedingt eine große 12V Batterie sein. 

 

 

Hier ist der Ultraschall an der mini Wellenbildung zu sehen. Habs auf 60 Grad hoch geheizt für die stark verschmutzten Düsen.

 

 

Die Bilder zeigen die Düsen vor und nach der Reinigung. Komisch die unterschiedlichen Verschmutzungen. Wo die her kommen? Kein Plan, Hauptsache ich habe sie sauber bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[tralf]

Sehr schön Frank.
Zum Thema Öl auf der Ansaugseite der Drosselklappe: Im Luftfilterkasten geht ja ein Schlauch auf die Entlüftung des Kurbelgehäuses. Ich habe da bei meiner Z auch einen zähen, klebrigen Ölfilm rund um das Loch. Vllt. hatte der Teilespender da etwas mehr Öl(-dampf) rein gedrückt.

[taucher]

Habe noch eine defekte Brücke von meiner Blade hier liegen.

Da sind bei 11000km keine Rückstände, doch die gebrauchte die ich mir geholt habe hatte auch einen Film drauf.

[Frank]

Könnte das Öl im Ansaugbereich auch von einem (zu stark eingeölten) K&N Tauschfilter kommen? Wenn ja, wäre es fast schon als Warnung zu sehen.

 

Ansonsten.

Weiterhin besten Dank fürs Mitnehmen bei der " Expedition ins Motorreich."