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IGNORED

Wie seid Ihr zur Z gekommen?


Gast Halbkreis der Schwarze

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Tja, eigentlich wäre ich schon vor ein paar Jahren schwach geworden und wollte mir eigenlich das A-Modell als Nachfolgerin für die ZRX 1100 holen.

Damals hat dann aber irgendiwe der Verstand gesiegt und wegen Zeitmangel, was auch der Verkaufsgrund für die ZRX war, wurde dann nichts gekauft.

 

Dann kam irgendwann doch wieder die Lust zum Moppedfahren und es wurde die V-Raptor, macht auch richtig Spass und der Sound mit den MIVV-Carbontöpfen ist grandios, aber die Sitzposition auf längeren Strecken doch etwas anstrengend, Lenkerumbau ist schwierig.

 

Also musste etwas passieren! Es sollte auf jeden Fall ein Nakedbike werden. Bei Mobile.de rumgestöbert, in die Endauswahl kamen Triumph Speed Triple und natürlich die Z1000.

Diese jetzt stand ganz in der Nähe, Termin gemacht, angeschaut, gut gefunden und gekauft.

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  • 1 Jahr später...

Der Anblick einer schwarzen Z 1000 aus dem Baujahr 2009 war Auslöser meiner Motorrad-Midlife-Crisis. Schick, dachte ich, als ich sie sah und mir wurde klar, dass ich, nach über 20 Jahren mit der immer gleichen BMW, etwas Neues brauchte. Aber der Vierzylinder-Funke sprang nicht über. Erst beim Harley-Dealer wurde es ernst. Der mechanische Schlag der Milwaukee-Twins ging mir ins Herz. Seitdem bin ich also Mitglied der allgemeinen, heiligen Harley-Kirche und glaube an die Marke, die Eine, die Allmächtige, die Schöpferin, durch die alles geworden ist, sowohl im Himmel wie auf Erden... Nein, das ist natürlich Quatsch. Identifikation, egal womit, dauert bei mir lange. Die Harley-Welt, mit ihren Stereotypen, ist mir bis heute suspekt, aber das Fahren mit den V-Zwo Eisenhaufen liebe ich.

2018 kam dann meine Motorradwelt zum zweiten Mal ins Wanken. Während eines Aufenthaltes in Italien hatte ich am Zeitungskiosk erste Bilder der Z 900 RS gesehen.

 

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Womit sich ein neues, vages Kaufprojekt in meinem Kopf festsetzte, welches mich immer wieder vor den Verkaufsräumen des örtlichen Kawasaki-Händlers anhalten ließ. Nicht nur die Presse, auch dieser wusste von der RS nur Gutes zu berichten:

 

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2020 war es dann so weit, dass ich vor meiner Frau mal anklingen ließ, dass die Harley mit über 120000 km auf der Uhr nun schon langsam alt sei und es vielleicht an der Zeit wäre, ihr den Altersruhestand zu gönnen. Ja, die Kawa fände sie schon hübsch, mit ihrer grün-gelben Lackierung, aber ich sollte doch zumindest die MZ verkaufen. In der Garage sei ja gar kein Platz mehr. Meine alten Eisen einfach zu verscherbeln? Nein, bei mir wird nichts verkauft. So wurde das Kaufprojekt Z 900 RS erst einmal auf Eis gelegt.

Ein ganz neues Element kam ins Spiel, als sich meine Frau, die ich seit über 35 Jahren auf dem Soziussitz spazieren gefahren hatte, zum ersten Mal selbst den Lenker eines motorisierten Zweirads traute. Es war ein Vélosolex-Mofa. Ihr wisst schon, diese französische Technikikone aus den Siebzigern, mit Motor über dem Vorderrad. Weit weg von jedem Motorrad. Und doch, nachdem sie das Ding bergab auf einem Fahrradweg bis 35 km/h gescheucht hatte, anhielt und ganz aufgeregt von einem bis dahin unbekannten Gefühl von Freiheit sprach, wusste ich, es war um sie geschehen.

 

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Wäre es da nicht logisch, es einmal mit einer 125er zu versuchen? „Ah, non! Füßschaltung?  Das isch lerne nie!“, hat sie gesagt. Ließ sich aber, trotz aller Skepsis, vom Gegenteil überzeugen.

Das 125er-Fahren lernte sie auf die harte Tour. Auf MZ, mit mir, dem 100-Kilo-Brocken auf dem Soziussitz. „Gas weg, Kupplung, Fuß hoch bis zum Anschlag – krach – Gas!“ So fuhren wir zwei- oder dreihundert Kilometer schwarz auf abgelegenen Straßen, bis sie sich fit fühlte für die Fahrschule. Nach dem 125er Schein und einer Reise durch die Pyrenäen, ich auf Harley, sie auf MZ, mit komplettem Camping-Geraffel, war klar: jetzt geht auch mehr.

 

 

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Und es ging mehr. Am 5. Dezember 2022 hielt sie, nach monatelanger Vorbereitungszeit und bestandener Prüfung, ihren A2-Führerschein in der Hand.

 

2022 war auch das Erscheinungsjahr der Z 650 RS. Als sie die zum ersten Mal sah, in der Farbe vert emeraude, war es um sie geschehen! Ihr Traumbike. Mir gefiel sie auch total. Besonders Seite an Seite mit der Z 900 RS SE. Ja, wie es der Zufall wollte standen die beiden beim Händler direkt nebeneinander. Hehe! Alles lief wie geschmiert. Kein Platz mehr in der Garage? Meine Frau ließ davon nichts mehr hören. Am Ende der Preisverhandlungen baumelte an beiden Motorrädern ein Schild: vendue – verkauft. Partnerlook im Stil der Siebziger. Voll kitschig.

 

 

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Uhu ,

 

sehr schöne Story und herzlichen Glückwunsch zu beiden Bikes  :thumbs_up:

Vieeeel Spaß wünsche ich Euch :z1000gr:

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Tjaaaaa..... meine Kawaträume begannen mit 8 Jahren, da fuhren bei uns im Ort 2 750er H2 rum, der Sound der Dinger war irre und neben den anderen Mopeds waren die Kawas einfach das Schönste. Es gab auch ein paar 750er Four und auch ein Wasserbüffel war immer wieder zu sehen, aber gegen die Kawas war das alles nix. Dann tauchten die ersten Z1 hier auf, und da war klar, sowas muss her, allerdings war ich noch knappe 10 Jahre zu jung dafür. Mit 15 dann Mofa, mit 16 ein paar Kleinkrafträder "verbraucht", mit 18 dann endlich den Schein in der Tasche, aber es gab keine vernünftigen echten 900er fürs Lehrlingsgeld. Nach ein paar Probefahrten dann die Erkenntnis, dass eine damals aktuelle 650er F3 auch ganz nett ist und so wurde das die erste Z von mir. Nach einem Jahr entdeckte ich in einer Motorradzeitung die Lawson-Replica, und schwupps war ich beim Händler und das Teil ein paar Tage später meins. Die ersten paar Wochen dann hier und da ein wenig umgebaut (u.a. eine Kerker-Anlage, damit sie der US-Version näherkam) und viel gefahren und eingestellt, zwischendurch dann ein kleiner Schwenker zur GPz1000RX, zurück zur R und irgendwann dann ein paar Jahre GSX-R. Nebenbei noch eine alte 400 S3 (Zweitakttriple) und eine Suzi DR500 für die kleinen Sauereien im Leben gefahren, dann kam das Haus und Familie, so dass es erstmal ruhig um mich wurde.

2018 kam ja dann die 900RS raus, aber irgendwie wollte der Funken da noch nicht überspringen, die sah zwar nett aus, aber irgendwie fehlte da der Bezug zu den alten Z, der kam dann endgültig, als die Anniversary letztes Jahr rauskam, und da war klar, dass es das Teil wird.

 

Heute dürfte ich fahren, aber der kalte Wind und die salzige Kruste auf der Straße halten mich ein wenig davon ab. Also werde ich jetzt erstmal nur alles vorbereiten, um dann am ersten Tag mit annehmbaren Temperaturen und dann hoffentlich gespülten Straßen den Saisonbeginn zu zelebrieren :)

 

BTW: Die ganze Story habe ich vor einiger Zeit bei meiner Vorstellung gepostet.

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Mensch, cdfcool, bei deiner Geschichte wird mir warm ums Herz. Typische dörfliche Stimmung der frühen Siebziger. Genau so sind auch meine Träume für das Leben entstanden.

 

Zentrale Kultstätte meiner frühen Jugend war der Motorrad-Laden Rolf Steinhausen. BMWs und später Kawasakis gab es dort zu kaufen. Drinnen thronten die Zweiradikonen, ich aber blieb ehrfürchtig draußen. 1975 war Rolf Steinhausen Seitenwagen-Motorradweltmeister geworden. Seinem Triumphzug durch das Dorf war ich mit dem Fahrrad gefolgt. Da hat er vor mir gestanden, mit seinem Siegerkranz! Für mich ein unerreichbarer Held aus einer fernen, höheren Welt – der Welt Barry Sheenes, Phil Reads und Mick Grants.

 

Ganz genau wusste ich, vor welchen Haustüren im Dorf Zweiräder zu bewundern waren. Manchmal verbrachte ich ganze Nachmittage damit, sie einzeln mit dem Fahrrad abzuklappern. Von der Dorfmitte aus führte eine Gerade unmittelbar an meinem Zuhause vorbei, zog sich durch eine Senke und überwand dann, in einer ein Kilometer langen Steigung, eine Anhöhe. Wenn ich dann die Bikes wie heranziehendes Gewitter oder mit wildem Gekreische kommen hörte, gab’s für mich kein Halten mehr. Egal wo ich war, am Esstisch oder auf dem Klo, ich ließ alles hinter mir und rannte auf den Balkon. Da kamen sie, mit schnell hochdrehenden Motoren und fuhren in hehrer Fahrt an meiner Tribüne vorbei, bevor sie mit voll aufgerissenen Schiebern, hinter dem Berg verschwanden. Monumental. Jedes Mal.

 

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Partnerlook im Stil der 70er ist nicht kitschig sondern vernünftig! Außerdem zeugt das von höchster Geschmacksicherheit, ja geradezu von Kunstverstand und einem ästhetischen Empfinden auf der Höhe eines Michelangelo. 

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vor 4 Stunden schrieb Uhu:

....Motorrad-Laden Rolf Steinhausen...

 

Genau, in Bierenbachtal. Dann warst Du sicher auch bei den schönen Treffen am Türmchen? Man, war das eine coole Zeit mit den bewustseinserweiternden Mitteln......;)

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@Uhu

Schöne Geschichte, alles richtig gemacht.

Mit der Frau, sowie dem gemeinsamen Hobby:thumbs_up:

Bearbeitet von OEM-BS
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Eigentlich wollte ich eine Vulcan probefahren. Beim Händler draufgesetzt und sofort gemerkt, passt nicht. 

Es stand aber die RS auf dem Hof. "Schick", dachte ich und bevor ich gar nicht fahre, frage ich doch mal, ob er einen Vorführer hat. Hatte er und ich hatte einen Heidenspaß. 

Ein Jahr später hab ich sie gekauft, obwohl ich nie ein Naked Bike wollte. 

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  • 11 Monate später...

im Februar 2018 hab ich auf der Messe die Kupplungen aller ausgestellten Mopeds getestet.
Bin links durch Unfall etwas gehandicapt weil ich die Kupplung eigentlich nur mit zwei Fingern betätigen kann, Ring- u. Mittelfinger 'laufen' halt so mit und das wird bei längeren Touren schon schmerzhaft wenn die Kupplungskräfte auch nur eine Spur zu hoch sind.
Ich fuhr damals eine XJ6 mit ca. 40.000km und war hochzufrieden mit der, wenn die auch ziemlich klein war. Die Kupplung der Z900 war die Initialzündung.
Von ganz früher kannte ich die Dreizylinder 2-Takt, war damals ein extrem giftiges Teil in den Bergen, der Motor leider schneller als das Fahrwerk, aber Spaß hats trotzdem gemacht.
Nach der Messe einen Händler gesucht und in 30km Entfernung gefunden, Probefahrt vereinbart mit der Z900 und mit breitem Grinsen den Bock wieder zurückgebracht.
Moped bestellt und jede Woche den Händler genervt ob sie schon da ist ;)

Im Mai 2018 wars soweit, anthrazit mit grünem Rahmen, schon umgebaut mit Blinker, KZ-Halter und Akra von Kawa (samt Drehmoment-Leistungsdiagramm!), im März knacke ich die 100.000er Marke nach 46 gefahrenen Monaten.

Sprit- und Reifenkosten halten sich ziemlich die Waage... :rotaeye:

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Bearbeitet von EminenZ
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vor 11 Stunden schrieb schlotzi:

Lese ich da eine Saison Kennzeichen raus?!

Warum bei über 15k km im Jahr? :wheel:

falls du mich meinst:
hab die Gabelstandrohre schon mal für ein paar Stunden mit Diamantpaste 'behandeln' dürfen.
Am Alpenrand gibts noch viel Salz auf der Straße, und wenns im Schmelzwasser gelöst ist sieht man es nicht, da meinst nur 'kleine Pfütze = kein Problem'.
Ist leider nicht so.

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