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IGNORED

Bilder und Erinnerungen aus dem (Motorrad-) Leben


Uhu

Empfohlene Beiträge

Kennt Ihr eigentlich dieses wunderbare Werk?

 

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Ich habe es mir zum ersten Mal 1985 gekauft und es hat nachhaltig meinen Alpentourismus beeinflusst.

 

Hier eine Seite aus der 15. Ausgabe:

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"PS-Alpinismus" galt damals noch als sportliche Disziplin, haha. Eine andere Zeit eben - in der man auf Motorradtouren auf Schotterstrassen noch von Wanderern zum Picknick eingeladen, statt mit Steinen beschmissen wurde...

 

Zu dieser Zeit fuhr ich keine Enduro mehr. Mit 24 (!) Jahren kaufte ich mir - was meine Freunde als Zeichen verfrühter Altersdemenz werteten - eine BMW. Die wurde, im Geist des alten Eduard Denzel, über manch eine "kühn in den Fels gehauene" Militärstrasse aus den Weltkriegen... gefahren, gezogen, getragen:

 

Hier auf dem Weg zur Pirovano-Hütte (nahe Stilfser-Joch):

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Auffahrt zum Pasubio-Pass (Garda-See):

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Auf der Tremalzo-Passhöhe (Garda-See):

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Ich schätze, dass diese schönen Strecken heute nicht mehr von Motorfahrzeugen befahren werden dürfen. In Gedenken an die Zeit, in der man nicht als "Sünder" durch die Welt fuhr, zum Abschluss noch ein Zitat aus dem 1985er Denzel. Sie beschreibt die Auffahrt hoch zur Pirovano-Hütte (erstes Foto).

 

Herrlich :lol:, der Geist dieser Jahre:

Vom Stilfser Joch (2757m) nimmt ein anfangs extrem steiler Karrenweg mit Maxima von zirka 35% nach Süden gegen den Passo Platigliole seinen Ausgang. Eine Fahrverbotstafel zeigt an, dass seine Benützung nur auf eigene Gefahr und Haftung erfolgt. Unter besonders günstigen Witterungsverhältnissen und bei absolut schneefreiem Zustand ist es auch konventionell angetriebenen, aus regulären Serien stammenden PKW möglich, die Hütte mit eigener Kraft zu erreichen (Schwierigkeitsgrad 4-5). [...] Allerdings können nur sehr geübte Bergfahrer diesen anfahrbaren Hochpunkt mit einem geeigneten Auto, das ein optimales Leistungsgewicht besitzt, erreichen. Man achte auch auf die richtige Zündeinstellung (bei Vergasermotoren etwas Vorzündung) und auf die Verwendung von Zündkerzen mit höherem Wärmewert. Die meisten Versuche im steilen unteren Streckenteil scheitern entweder an einer zu hochtourigen oder zu niedertourigen Fahrweise, aber auch wegen des Leistungsabfalles infolge der dünneren Luft...

 

Ach ja, der alte Denzel, immer wieder ein Vergnügen, darin zu lesen.

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Auch auf der Autobahn ging es zu dieser Zeit sportlich-abenteuerlich zu, nicht nur in Deutschland.  1985 organisierte die französische Moto Revue ein Rennen, bei dem eine Kawasaki GPZ 900 Ninja (bei Tempolimit 130 auf französischen Autobahnen) gegen den regulären TGV auf der Strecke Paris-Marseille antrat. Unter dem Titel "Sollte man nicht tun, wir haben es getan", präsentiert das Blatt hier das Resultat: mit 4 Stunden, 25 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 195 km/h schlägt das Bike den Zug um fast 40 Minuten. Engagierter Motorrad-Journalismus, kann ich nur sagen!

 

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Bearbeitet von Uhu
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Kneipen oder Biker-Treffpunkte. Auch immer wichtige Elemente des Motorradlebens. 1990 bin ich von Deutschland nach Südfrankreich umgezogen und suchte in Nizza eine passende Bar. Ich habe sie gefunden, Le Bagatelle. Sie existiert heute noch, ist aber keine Bikerkneipe mehr:

 

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Als ich zum ersten Mal an diesen Laden herantrat, standen dort auf der Kreuzung und dem Trottoir, wild verteilt, mehrere wilde Bikes mit viel Patina: eine Triumph, eine Norton, ein altes R 75 Wehrmachtsgespann, eine Kawa­saki KH 750, eine sehr verbastelte Guzzi und auch zwei alte WL-Harleys aus den Vierzigern.

 

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Natürlich kam ich mir in solcher Gesellschaft mit meiner blitzsauberen, silbernen BMW R 100 RS schrecklich uncool vor. Trotzdem ging ich rein und bestellte Bier. Vorn am Tisch neben der Bar saß ein älteres Ehepaar mit Einkaufstüten. Die Biker trugen Leder und Jeans. Auch ein langhaariger Indianer mit Stammesschmuck war dabei und ein grauhaariger Freak mit Totenkopf-Ringen an allen Fingern. Sie standen am Tresen oder saßen an Tischen und quatschten. Helme, alles Halbschalen, lagen zwischen Gläsern, gefüllt mit Bier und Pastis. Mädchen, ob als Rockerbräute böse aufgemacht oder im Sexy-Look, diskutierten oder blödelten mit erfrischender Natürlichkeit. Hinter der Bar, der Patron und seine Frau, er mit Krawatte und Strickjacke, sie mit viel rotem Lippenstift, elegant und frisch gestylt mit Bürstenschnitt. Daneben ein Deutscher Schäferhund.

Die Biker dieser Bar verstanden etwas von Technik und Motoren. Mit Benzingesprächen ging es schnell. Auch mit Reparaturen auf dem Gehsteig. Und kein Zweifel, egal wie gut oder schlecht es in ihrem Leben lief, jeder Franc wurde in die Mechanik ihrer Maschinen gesteckt. Diese Jungs nahmen mich, den uncoolen „béhèmiste“ (BMWist) in ihren Kreis auf, akzeptierten meine Vollverkleidung in ihren Reihen, lachten mich aus, weil ich immer alles dabei hatte (Werkzeug, Reserveschläuche, Luftpumpe, Ersatzteile, Schrauben) und nannten mich „Helmut“, in Bezug auf Helmut Kohl. Ja, es war nicht immer leicht BMW-Fahrer zu sein, und deutscher dazu.

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BMW-Fahrer sein ist auch heutzutage nicht leicht in Deutschland. Vor allem nicht  mit „Karl Dall-Design“😏

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Und Helmut genannt ist auch sehr Nett, sonst ist man als Deutscher im Ausland meist der Adolf, obwohl Napoleon sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat 🥴

Also hast Du dich nicht daneben benommen.

 

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Toleranz , wenn ich eines im Leben gelernt habe, dann Toleranz. Am Anfang meines Motorradfahrerlebens habe ich mich immer einer Gruppe

zugehörig gefühlt und über die anderen gelacht und gelästert. Doch je mehr ich mit dem Motorrad herum kam und die anderen erlebte, desto

mehr verstand ich, daß es nicht nur einen Weg gibt auf dem Motorrad glücklich zu sein. Ich habe mit den Jahren gelernt, das zu respektieren

und dadurch einige wertvolle Begegnungen erlebt.

Zum Beispiel die englischen Vespa Fahrer mit dem Loch im Kolben, daß sie gerade mit einer Linsenschraube und Unterlegscheiben geflickt hatten,

vergesse ich nie.

 

Sorry für OT, aber zu dem wervollen Bericht von Uhu musste ich das kurz loswerden.

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Ich werde nie die bösen Blicke vergessen, die mir ein Rollerfahrer auf Torfhaus entgegen warf, als ich Ihm gesagt habe, daß das ein Parkplatz für Motorräder ist.

Die Leute verstehen aber auch keinen Spaß mehr 🤪

Aber ich halte für jedes Zweirad an, wenn ich erkenne, das ein Defekt oder Kraftstoffmangel die Weiterfahrt verhindert. Auch wenn ich mit der Dose unterwegs bin.

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Ich habe mal mit zwei Engländern vor einer Kneipe gesessen und über Motorräder gequatscht. Eine Frau, Patty, war auch dabei. Es wurden grosse Markennamen genannt und heldenhafte Zeiten beschworen. Einer der beiden rückte dann ganz nah an Patty heran und proklamierte euphorisch: "Eine Motorradfahrer-Freundschaft, das ist was für's ganze Leben". Sein Nebenmann stierte daraufhin, sichtlich von diesem Gedanken angeregt, eine zeitlang besoffen vor sich hin und erkläre dann: "bis einer von beiden einen Roller kauft".

 

Da habe ich natürlich laut gelacht und ihm reflexartig zugestimmt. Sieht man dann aber mal wieder einen italienischen Vespa-Schwarm wild über die Alpen bretzeln und in einer Synthetik-Öl Wolke  verschwinden, sagt man sich, dass es auch in diesem Milieu echte Bikermentalität gibt.

 

Schrauben am Strassenrand, da bin ich immer gerne mit dabei: hier in doppelt schlechter Gesellschaft: BMW und Rollerfahrer :D:1994EinRollerdernichtrollt.thumb.jpg.1bb9d64ea3901bb7369992b2ef5b68be.jpg

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Zum Thema Toleranz! 
 

Wenn mal jemand wissen will, warum sich das mit den BMW-Fahrern so in mein tiefstes Inneres vergraben hat. 

 

Geschichte 1. 

Irgenwann in den späten 1990ern waren wir im Hotel Post am Samerberg. Die waren, bzw. sind als Tourenfahrer Hotel mit Garage gelistet. Als Spätanreisende fanden wir für die Moppeds bei einsetzendem Regen zwar keinen Platz mehr in der Garage, aber immerhin noch davor unter einem Schleppdach. Mit diesen schönen Gefühl gingen wir dann auch zu Bette. Irgendwann gegen 23Uhr hörten wir dann draußen ein Motorrad laufen und verdächtige Geräusche was mich beunruhigte und mich irgendwann zum Blick aus dem Fenster anmierte. 
Kam doch tatsächlich noch ein ganz spät anreisender Motorradfahrer aus Aschaffenburg  mit einer K100 und hat die fremden Motorräder, die nur mit Lenkschloss gesichert waren, aus dem Trockenen in den Regen rangiert, um seinem Sch…haufen einen trockenen Platz zu gönnen. Ich weiß aber leider nicht mehr, wie wir den Vollpfosten angesprochen haben. Jedenfalls hat er behauptet, das er eine Garage, bzw. einen Unterstellplatz mit gebucht hat, was eigentlich gar nicht möglich war. Die Garage war zwar in der Beschreibung des Hotels enthalten, aber nicht buchbar. Wenn voll dann voll, was der Vogel aber offensichtlich nicht akzeptiert hat. 
War jedenfalls ein negatives Erlebnis, was sich sehr in mein Hirn und in das meiner Frau eingebrannt hat. 
Was eine :arschgeige:

 

Geschichte 2.

Ich hatte vor einigen Jahren auf einem Parkplatz ein kleines, einsames Motorrad- Fotoshooting. Entgegen der meisten Knipser hab ich Helm und Handschuhe brav beiseite auf den Boden gelegt, um ein ordentliches Resultat zu erreichen. Allerdings wurde ich jäh gestört, als ein GS Fahrer am Parkplatz vorbeifahrend heftig den Anker warf,  verbotswidrig in den Parkplatz einbog und dann direkt auf mich zu kam. Klapphelm auf, hat er erst mal relativ normal gefragt, ob ich ein Problem habe. Als ich das verneinte, hat er mir sehr wirsch und unfreundlich eine Standpauke gehalten, warum ich dann meinen Helm auf den Boden lege. Das bedeutet unter Motorradfahrern, dass ich Hilfe benötige usw. usw. . Klapphelm zu ist er dann kopfschüttelnd weitergedüst.  :mad2:Auch bis heute unvergessen.

 

Mir ist natürlich klar, das beide auch eine Honda, oder sonstwas hätten pilotieren können. Haben sie aber nicht. Deswegen kann ich meine Vorurteile gegen BMW-Fahrer leider nur sehr langsam abbauen.Vielleicht bin ich aber auch nicht therapierbar. :lol:
:sorry: ;) 

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Grundsätzlich sehe ich das auch so, kann mit Fahrern jeder Marke passieren. 

Allerdings sind meine Erfahrungen ähnlich. Überproportional viele BMW-Fahrer haben ihre Nase höher als ihr Verstand es eigentlich zulassen sollte. Diesen Eindruck habe ich auch bei den Dosenfahrern. Du fährst keinen BMW? Dann kannst du auch kein Auto fahren... 

 

Wie gesagt: mein Eindruck......

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Tolle Stories . . .

Ich glaube tatsächlich, dass ich mich angezogen hätte und dann den K100 Fahrer die Moped's wieder unter das Dach schieben lassen. Je nach seiner Reaktion würde er vielleicht neben seinem nassen Motorrad gelegen sein.
Und das auch und vor Allem, wenn es nicht mein Moped gewesen wäre

Bearbeitet von roBearZ
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Franks erste Eindrücke kann ich so für mich übernehmen.
Einige BMW-Piloten sind schon etwas merkwürdig.
Ich bin absoluter Gegner von Warnwesten.
Je mehr Deppen sie tragen, desto mehr verfehlen sie ihre Wirkung.
Mein dazu passendes Erlebnis ist kurz erzählt:
Komme mit der Dose vom Sport. Fahre über eine Brücke auf der Bundesstraße. 
Die Straße macht eine recht enge Kurve, maximal Geschwindigkeit 70km/h, absolut uneinsehbar. Deswegen Überholverbot und durchgezogene Linie.
Eigentlich nichts schlimmes. Wäre nicht genau im Scheitelpunkt die GS-Adventure in "all-black" 5 Meter vor mir auf meiner Spur aufgetaucht.
Der Warnwesten-Fuzzi kam gerade noch Mittelfinger zeigend an mir vorbei, weil ich die Grünfläche neben der Fahrbahn komplett genutzt habe.


 

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Dann bin ich ja mit menen Erfahrungen nicht allein😏

Was ich auch bis heute nicht verstanden habe, wenn man z.B. eine GS fährt, dessen Optik nicht gerade toll ist, man sich auch noch wie ein Müllmann kleidet😂

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Zur Ehrenrettung der GS Fahrer darf man allerdings nicht vergessen, dass es überproportional viele davon gibt. Dadurch ist die Chance auf einen :hassvogel: zu treffen schon enorm hoch.

 

Trotzdem ein suspekter Haufen, wobei die BMW Fahrer mit S1000, nine T, usw.  ja durchaus im üblichen Rahmen als Normal bezeichnet werden können. 
 

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